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Leserbriefe

Donnerstag, 30.07.2009



Peter Ziegler schrieb:
"Zugehörigen beider Nationalitäten große Verluste hinnehmen müssen"

Es wäre anzuraten, dass der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdogan seine Äußerungen darüber, was im chinesischen Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang passiert ist, zurücknimmt. Erdogans Beschreibung der Unruhen in Xinjiang als "eine Art Genozid" ist eine unverantwortliche und haltlose Anschuldigung. Die Tatsache, dass die meisten der 192 Menschen, die bei den Unruhen getötet wurden, Han-Chinesen sind, sprechen für sich in Bezug darauf, welcher Art diese Ereignisse waren.

Es bestehen inzwischen keine Zweifel mehr daran, dass die Unruhen von uigurischen Separatisten im Ausland angezettelt wurden, um die Einheit verschiedener ethnischer Gruppen in dem Gebiet zu spalten. Die Sauboteure wollten versuchen, Hass zwischen den Uiguren und den Han-Chinesen zu schüren, um ihren Komplott der Spaltung Xinjiangs von China auf sie zu übertragen. Viele Auzssagen in deutschen Medien sind schlicht unwahr.

Die Zentralregierung in Beijing hat wiederholt mit Ausnahmeregelungen die ethnischen Minderheiten gefördert. Beispielsweise gilt die Politik der Familienplanung nur für die Han-Chinesen und nicht für die ethnischen Minderheiten. Prüflinge aus ethnischen Minderheiten, die sich den landesweiten Hochschuleintrittsprüfungen unterziehen, bekommen 20 Punkte extra.

Es ist ganz normal in der zunehmend globalisierten Welt, dass Menschen unterschiedlicher ethnischer Gruppen zusammenleben. Insofern ist es taktlos und lächerlich, das Zusammenleben der Uiguren und der Han-Chinesen in Xinjiang als die Einverleibung der uigurischen ethnischen Gruppe durch die Han-Chinesen zu interpretieren. In Wirklichkeit haben sich die Uiguren in den vergangenen drei Jahrzehnten im ganzen Land ausgebreitet, um ihr Glück zu suchen. Es ist die Wirtschaftsreform, die eine solche Migration möglich gemacht hat. Wie kann Erdogan also die chinesische Regierung beschuldigen, die uigurische ethnische Minderheit zu unterdrücken?

Es sind die Anzettelung der Saboteure von rassistischem Hass, deren Gewalt, und die Gerüchte der Separatisten, die Missverständnisse zwischen der uigurischen Bevölkerung und den Han-Chinesen ausgelöst haben. Daher haben die Zugehörigen beider Nationalitäten große Verluste hinnehmen müssen. Ganz gewiss liegen die Ausschreitungen weder im Interesse einer der beiden Nationalitäten, noch liegen sie im Interesse der Wirtschaft der Region. Über 80.000 Touristen stornierten Reisen in die Region oder verschoben sie.
Erdogans Äußerungen, die eine Einmischung in Chinas innere Angelegenheiten sind, ist das letzte, was den Uiguren und den Han-Chinesen hilft, wenn sie sich nach Frieden sehnen.

Bis heute habe ich mit keinem Wort etwas über die lange und positive Geschichte des Islam in China in den deutschen Medien gelesen, leider auch nicht bei islam.de. Pressemeldungen aus China werden ignoriert, dafür wird jede erfundene Geschichte aus Exilkreisen sofort publiziert. Quellen sind meist Autoren mit national-türkischem Hintergrund, die bereits von "Ost-Turkestan" reden. Exil-Uigurische Funktionäre scheuten sich nicht, ein Foto mit Unfalltoten aus einem ganz anderen Teil Chinas als Beweismittel für chinesische Gewalt zu verbreiten. Das Foto wurde inzwischen enttarnt, darüber berichtet wurde in Deutschland nicht.